Ernährungsbedingte Risiken bei Hunden I: Übergewicht

Nicht immer ist das, was aus Zuneigung geschieht, auch wirklich gut für unsere Hunde. Deshalb gibt es bei Hunden ganz ähnlich wie bei Menschen Krankheiten, die durch eine ungünstige, oft übermäßige Ernährung verursacht werden. Häufig braucht es dann viel Geduld, bis das Tier wieder fit und gesund ist.

Wenn Hunde zu schwer werden, dann hat das im Prinzip die gleichen Ursachen wie beim Menschen. Das Tier hat meistens mehr Energie verzehrt, als es für seinen Alltag benötigt. Auch die Folgen gleichen sich. Der Hund legt Fettreserven an, wird dicker, träger und die Gelenke werden belastet. Außerdem begünstigt Übergewicht auch beim Hund Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber Achtung: manchmal ist das Übergewicht eines Hundes auch die Folge anderer Erkrankungen. Das sollte man abklären, bevor man mit einem Abnehmprogramm beginnt.

Übergewicht erkennen

Natürlich gibt es große Varianten zwischen den Hundetypen und -rassen. So unterscheiden sich beispielsweise Windhunde und Schlittenhunde deutlich im Habitus von Rassen wie dem Berner Sennenhund, Rottweilern oder den beliebten Retrievern. Es ist auch nicht immer ganz einfach, die Körperkondition – so bezeichnet man den Gesamteindruck von Tieren im Hinblick auf ihr Gewicht – zutreffend einzuschätzen. Gerade unter einem dichten und langen Haarkleid kann sich sowohl ein unter- wie auch ein überernährter Hund verbergen. Und weil man sein Tier jeden Tag sieht, nimmt man Veränderungen ohnehin oft erst spät bewusst wahr. Die Gewichtszunahme oder auch der Verlust an Körpermasse geschehen meistens schleichend. Da hilft oft ein Blick von außen. Wenn Sie also unsicher sind, ob ihr Hund vielleicht schon zu dick, zu dünn oder gerade richtig ist, dann fragen Sie uns. Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie bei Ihrem Hausgenossen einfach feststellen können, ob das Gewicht passt. Dafür gibt es sogenannte Body Condition Scores (BCS), auch in mehreren speziellen Versionen für Hunde (s. Kasten).

Übergewicht reduzieren

Aber was tun, wenn der Hund tatsächlich zu dick ist? Bitte versuchen Sie es nicht mit einer Radikalkur und dem schlagartigen Entzug von größeren Anteilen des Futters! Hungerkuren funktionieren weder bei Menschen noch bei Hunden – und sind für den Hund auch noch ein völlig unverständlicher Stress, eine Bestrafung, obwohl der Hund nichts falsch gemacht hat.

Es sollte vielmehr darum gehen, das Hundegewicht langsam, aber konsequent zu senken. Als Richtwert kann man 1% des Körpergewichts pro Woche, also knapp 5% Gewichtsreduktion pro Monat anpeilen. Bis das Zielgewicht erreicht ist, können deshalb durchaus mehrere Monate vergehen. Geduld ist gefragt! Natürlich muss man die Menge an aufgenommenen Kalorien reduzieren – und darf dabei die Belohnungen (Leckerli) und Kauartikel nicht aus dem Auge lassen. Es gibt inzwischen diverse kalorienreduzierte Diätfuttermittel, die beim Abnehmen unterstützen, den sonstigen Nährstoffbedarf gut abdecken und „quengelnde“ Hunde vermeiden helfen. Außerdem hilft es, den Kalorienverbrauch des Hundes anzukurbeln, also die Hunderunden zu verlängern, Spielphasen zu intensivieren, neue Strecken auszuprobieren, insgesamt den Hund mehr auszulasten – und sich gleichzeitig selbst durch die gemeinsamen Aktivitäten an der frischen Luft etwas Gutes zu tun!

Beispiel für Einschätzungen mit einem einfachen Body Condition Score für Hunde:

  • BCS 1 – deutliches Untergewicht, mager/dürr: kaum bemuskelt, die Rippen, die Rückenwirbel und weitere Knochen stehen hervor, sind klar zu sehen und über den Rippen ist kein Fett zu ertasten. Die Taille ist eingefallen.
  • BCS 2 – Untergewicht, schlank/dünn: Die Taille ist von oben gut erkennbar. Das Fett über den Rippen ist fühlbar, Rippen und Rückenwirbel sind bei kurzem Fell zu sehen.
  • BCS 3 – Idealgewicht: Die Rippen sind tast- und zählbar, aber nicht sichtbar. Die Taille hinter den Rippen ist von oben und seitlich gut erkennbar. Der Brustkorb ist deutlich breiter als die Körpermitte.
  • BCS 4 – Übergewicht: Über den Rippen liegt eine dickere Fettschicht. Sie sind zwar noch leicht fühlbar, aber nicht mehr klar zu zählen. Von oben sieht der Hund aus wie eine Wurst. Eine leichte Taille ist mit Mühe erkennbar.
  • BCS 5 – adipös: Es befinden sich deutliche Fettdepots im Lendenbereich und am Schwanzansatz. Die Rippen und das Rückgrat sind nicht mehr zu ertasten. Eine Taille ist nicht mehr zu erkennen und der Bauchumfang ist vergrößert.

(diverse Quellen, adaptiert)

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