Schilddrüsentumore bei der Katze

Vor allem ältere Katzen sind häufig von Erkrankungen der Schilddrüse betroffen

Hyperthyreose

Schilddrüsentumoren sind bei Katzen in den USA sehr häufig und werden auch in Europa in zunehmendem Maße diagnostiziert. Schilddrüsenneoplasien bei Katzen sind in der Regel gutartig (Schilddrüsenadenom oder –hyperplasie) und treten v.a. bei alten Katzen auf (Durchschnittsalter 13 Jahre). Eine Rasse- oder Geschlechtsprädisposition besteht nicht. Im Gegensatz zum Hund ist der größte Teil der bei der Katze auftretenden Schilddrüsentumoren hormonell aktiv und führt zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Hyperthyreose. Die meisten Adenome sind verhältnismäßig klein. In der Regel sind beide Schilddrüsen neoplastisch verändert. Die seltenen Karzinome zeigen eine Infiltrationsneigung und sind daher weniger verschieblich als Adenome. Die Häufigkeit einer Metastasierung bei Karzinomen liegt zwischen 40% und 70%.

Häufige Symptome

Der größte Teil der Patienten wird mit Symptomen einer Hyperthyreose vorgestellt.
Charakteristisch sind v.a. die Gewichtsabnahme bei guter Nahrungsaufnahme, chronisches Erbrechen und /oder Durchfall, Hyperaktivität, Hecheln, PU/PD und Symptome einer hypertrophen Herzerkrankung (Tachykardie, Herzgeräusch, Arrhythmien). Selten treten Anorexie, Muskelschwäche oder –zittern, verstärktes Krallenwachstum oder Alopezie auf.
Jede ältere Katze, die mit Gewichtsabnahme bei guter Futteraufnahme, sowie chronischem Erbrechen oder Durchfall vorgestellt wird, sollte auf das Vorhandensein eines Schilddrüsentumors hin untersucht werden.

Katzen mit Hyperthyreose zeigen häufig eine Leukozytose, sowie eine geringgradige Erythrozytose mit Makrozytose. Bei einem Großteil der Patienten finden sich Erhöhungen der Leberenzyme (AP, AST, ALT), was möglicherweise auf einen hepatotoxischen Effekt der Hyperthyreose zurückzuführen ist. Einige Patienten zeigen erhöhte Nierenwerte (BUN, Kreatinin). Die Dokumentation eines erhöhten Schilddrüsenhormonspiegels (T4) bestätigt die Diagnose.

Therapie

Eine Therapieform bei Schilddrüsentumoren der Katze stellt die chirurgische Resektion dar. Eine Hypokalzämie ist die wichtigste postoperative Komplikation. Durch Behandlung mit Thioamiden (v.a. Carbimazol 5 mg/ Katze 2-3 x tgl.) oder dem nachfolgenden Thiamazol kann bei Schilddrüdenadenomen bei den meisten Fällen ein euthyreoter Zustand erreicht werden.  (Für die Stabilisierung einer feliner Hyperthyreose vor der chirurgischen Thyreoidektomie und für die Langzeittherapie der felinen Hyperthyreose beträgt die empfohlene Anfangsdosis 5 mg Thiamazol pro Tag.) Die tägliche Gesamtdosis sollte auf zwei Gaben (morgens und abends) aufgeteilt werden. Für eine verbesserte Stabilisierung des Hyperthyreosepatienten sollte täglich das gleiche Fütterungs- und Behandlungsschema angewendet werden. Hämatologie, Biochemie und Serum-gesamt-T4 sind vor Behandlungsbeginn sowie nach 3, 6, 10 und 20 Wochen und danach alle 3 bis 6 Monaten zu beurteilen.

In jedem der empfohlenen Überwachungsintervalle sollte die Dosis basierend auf dem Gesamt-T4-Wert und dem klinischen Bild eingestellt werden. Dosisanpassungen sollten in Schritten von 2,5 mg Thiamazol (0.5 ml Tierarzneimittel) erfolgen. Die Zielstellung sollte sein, die niedrigst mögliche Dosis zu erreichen Bei sehr hohen Ausgangswerten (T4 > 8 ng/dl) ist manchmal keine langfristige Kontrolle zu erreichen. Als Nebenwirkungen der Carbimazoltherapie können Anorexie, Erbrechen und Knochenmarksuppression auftreten. Beim Auftreten klinischer oder hämatologischer Nebenwirkungen ist eine chirurgische Behandlung oder eine Radiojod-Therapie angezeigt.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Zur Behandlung von Schilddrüsenadenomen kann sehr erfolgreich auch radioaktives Jod(131I) eingesetzt werden. Aufgrund der radioaktiven Strahlung müssen die Patienten für 2-4 Wochen in einer Isolationsstation untergebracht werden. Aus Strahlenschutzgründen ist die Radiojodbehandlung in Europa nur in einigen universitären Institutionen möglich.
Die Prognose bei benignen Tumoren der Schilddrüse ist gut, sofern keine perioperativen Komplikationen eintreten. Bei einigen Patienten kommt es zum Rezidiv der Hyperthyreose, die eine neuerliche Therapie (medikamentös, chirurgisch, Radiojod) notwendig macht.
Über die Prognose maligner Tumoren ist wenig bekannt, im Falle von Metastasen ist sie jedoch als ungünstig anzusehen. Eine Schilddrüsenszintigraphie ist zur Darstellung von Rezidiven oder Metastasen bei malignen Tumoren sehr gut geeignet.

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